Opfer von Schadsoftware sprechen Klartext

Opfer von Schadsoftware sprechen Klartext

Dass ein Cyber-Angriff teuer werden kann für Unternehmen, ist eine Binsenweisheit. Konkrete Zahlen erfährt man aber selten.

Opfer von Schadsoftware gehen kaum an die Öffentlichkeit und sagen, welcher Schaden ihnen entstanden ist. Umso spannender ist deswegen ein Artikel von Bloomberg, der eine Reihe konkreter Beispiele als Folge der jüngsten Malware-Wellen mit „WannaCry“ und „NotPetya“ aufführt.

  • Den Nivea-Hersteller Beiersdorf AG hat der NotPetya-Befall seiner Systeme für das erste Halbjahr 35 Millionen Euro Umsatz gekostet – die Kosten für zusätzliche Lagerhaltung und Produktionsstopps in 17 Produktionsstätten noch nicht mitgerechnet.
  • Der auf Reinigungsprodukte spezialisierte britische Hersteller Reckitt Benckiser musste seine Umsatzerwartung für das laufende Geschäftsjahr um 90 Millionen britische Pfund kürzen, nachdem er im Juni 2000 Server und 15.000 Firmen-Notebooks außer Betrieb nehmen musste. Im Juli war RB noch nicht wieder zur vollen Auslastung zurückgekehrt.
  • Der französische Baustofflieferant Cie. de Saint-Gobain erklärte Ende Juli, dass ihn seine Malware-Infektion in diesem Jahr rund 250 Millionen Euro Umsatz kosten werde.

Heftige Summen im Vergleich zu den eher bescheidenen rund 140.000 Dollar in Bitcoin, die den Ransomware-Erpressern an ihre Bitcoin-Wallets als Lösegeld gezahlt wurden.

Die dänische Großreederei A.P. Moller-Maersk ist immer noch dabei, das Backlog abzuarbeiten, das ihr durch den Ausfall ihres Online-Bestellsystems nach Malware-Befall entstanden war.

„Ein Cyber-Angriff lässt sich halt nicht vorwegnehmen“, kommentiert der für Beiersdorff und Reckitt zuständige Londoner Liberium-Capital-Analyst Robert Waldschmidt. „Unternehmen können nur versuchen, sich so gut wie möglich darauf vorzubereiten. Das könnte bedeuten, dass die IT- und Beratungskosten ein wenig steigen müssen, um diese Abwehrmaßnahmen zu verbessern oder neue zu ergreifen.“

So wie zum Beispiel die Deutsche Bahn, die eine „Cyber Rapid Deployment Force“ aus erfahrenen IT-Experten zusammengestellt hat. Diese hatte nach Angaben eines Konzernsprechers nach dem WannaCry-Angriff den Betrieb von Fahrkartenautomaten und Anzeigetafeln schnellstmöglich wiederhergestellt.

Gut möglich übrigens, dass die Folgekosten von WannaCry und NotPetya bei US-Unternehmen wie FedEx, Merck & Co. sowie Nuance Communications Inc. noch deutlich höher ausfallen als die in Europa. Allerdings sind die US-Konzerne zumeist besser gegen Cyber-Attacken versichert – europäische Versicherer wie Allianz, Zurich oder Rückversicherer wie Munich und Swiss Re wittern angesichts dessen bereits Morgenluft. Lloyds of London schätzt den weltweiten Cyber-Versicherungsmarkt auf zwischen 3 und 3,5 Milliarden Dollar. Die Münchner Rück glaubt, dass das Volumen bereits bis 2020 auf 8,5 bis 10 Milliarden Dollar wachsen könnte.

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