Müssen wir wirklich das ganze Web verschlüsseln?

Müssen wir wirklich das ganze Web verschlüsseln?

Das war eine sogenannte rhetorische Frage. Nein, findet Dave Winer und finden auch wir. Auch wenn der Suchgigant Google das Gegenteil proklamiert.

Dave Winer ist Legende im Web und ganz besonders im Social Web. Winer wettert schon seit geraumer Zeit gegen Googles Bemühungen, das Urprotokoll des World Wide Web zu verdrängen, HTTP. Dafür hat er eine ganze Menge von Gründen zusammengetragen, die man gesammelt hier nachlesen kann. Ganz grundsätzlich geht es Winer darum, dass das Web offen ist und bleiben und nicht von einzelnen Unternehmen bestimmt werden soll. Und dass dem Web eine Menge von seiner Geschichte genommen würde, wenn Google mit seinem Verschlüsselungswahn obsiegt.

Unser Gründer und Group CEO Martin Hager hat dem die Tage bei LinkedIn – neben einem ausdrücklichen Plädoyer für offene Standards – noch einen zusätzlichen Aspekt hinzugefügt: Die Transportverschlüsselung stinknormaler Webseiten (also solcher, die keine sensiblen Nutzerdaten abfragen) mittels HTTPS vergeudet unnötig jede Menge Energie und Ressourcen. Auch Dave Winer hat mittlerweile noch mal nachgelegt in seinem Hauptblog „Scripting.com“ und denkt schon über neue Browser nach, die nicht wie Google Chrome oder Firefox pauschal vor „unsicheren“ Webseiten warnen, wenn einfach nur per HTTP ohne S ausgeliefert wird. Über Authentifizierung via Prüfsumme und über die Möglichkeit, Domains in den Ruhestand zu schicken. Schön, dass es in unserer Branche einfach nicht langweilig wird …

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